Als „Maghreb“, „Westen“, bezeichneten die arabischen Eroberer des 7. Jahrhunderts die Landmasse zwischen Libyscher Wüste und Atlantischer Küste. Heute umfasst der Maghreb die Staaten Marokko, Algerien und Tunesien. Diese verstehen sich als arabische Nationen, sind Mitglieder der arabischen Liga und verwenden Arabisch als Amtssprache.
Der so genannte „Große Maghreb“ umfasst die Mitgliedstaaten der 1989 geschaffenen „Maghreb-Union“ und schließt Westsahara, Libyen und Mauretanien ein.
Marokko, Algerien und Tunesien verbindet ihre Kolonialgeschichte mit Frankreich. Vorherrschende Religion ist die sunnitische Richtung des Islam.
Der erstarkende Islamismus kann im wesentlichen als Ergebnis von gescheiterten politischen und wirtschaftlichen Modernisierungsprozessen gesehen werden.
In Algerien herrschte seit der Unabhängigkeit von 1962 fast durchgehend eine sozialistische Militärdiktatur. Der überwältigende Wahlsieg der Islamisten bei den ersten freien Wahlen des Landes 1990 wurde nicht anerkannt und mündete in einen Bürgerkrieg, der bis heute geschätzte 100.000 Todesopfer gefordert hat.
In Tunesien, seit 1959 unabhängig, wurden schon im Vorfeld der ersten freien Wahlen 1989 alle religiösen Parteien verboten und sind bis heute von einer politischen Beteiligung ausgeschlossen.
In dem seit 1956 von Frankreich politisch unabhängigen Marokko ist der König (derzeit Mohammed VI.) de facto auch der religiöse Führer des Landes.